Liebe Freunde Osteuropas! „Unlocking your inner Zelensky: Lessons we can all learn from an unexpected leader”. Allein des Titels wegen musste ich das Buch unbedingt lesen. Für wen sich das Buch lohnt zu lesen und für wen nicht erfahrt ihr in meiner Rezension:

In ihrem Buch „Unlocking your inner Zelensky“ beschreibt die Autorin Jessie Asya Kanzer – klar – Wolodymyr Selensky, den aktuellen Präsidenten der Ukraine. In einem Interview sagte Kanzer, dass es Intuition gewesen sei, die sie dazu brachte, dieses Buch zu schreiben. Kanzer hat sogar mal eine kleine Rolle in einem Film gehabt, in dem Selensky einer der Hauptdarsteller war (Liebe in der großen Stadt, 2009). Und zehn Jahre später wird eben dieser Mann Präsident seines Landes. Seit 2019 beobachtet Kanzer genauer, was Selensky macht.

Die 22 Kapitel des 220 Seiten langen Buches beginnen immer mit einem Selensky-Zitat. Etwa „I don’t care what nationality a person is – what’s important is who he is on the inside”, “We will win this war, even if individual politicians are still unable to overcome the indecision they will pass on to their successors together with their offices” oder der uns allen bekannte Satz “I need ammunition, not a ride”. Dann geht Kanzer genauer auf die Bedeutung dieser Worte ein und erläutert, wie wir das für uns zu nütze machen können.

Dass die Autorin eine große Bewunderung für Selensky hat, ist klar. So schreibt sie über ihn: „I believe Zelenskyy is a profound philosophical leader of our generation.“ Das scheint auch immer wieder durch ihr Buch durch. Sei es seine Bescheidenheit, sich als Präsident nicht höher machen zu wollen als andere oder dass er sich selbst immer treu bleibt und das sagt, was er denkt. Kanzer schreibt zwar auch, dass Selensky nicht nur positive Seiten hat, wie jeder Mensch nun mal. Doch für sie ist der ukrainische Präsident einer Person, der eine Vielzahl an Eigenschaften hat, denen man nacheifern sollte.

Hier und da erzählt sie auch persönliches aus ihrem Leben. Etwa, dass sie vor dem 24. Februar 2022 auf die Aussage, sie sei Russin nichts Gegenteiliges geantwortet hat. Seit dem großen Angriffskrieg korrigiert sie die Leute, auch wenn eine Sowjetbiografie mit unterschiedlichen Familienzweigen in mehreren (sowjetischen) Ländern für Außenstehende auf die Schnelle vielleicht gar nicht so leicht begreifbar ist. Von ihrer persönlichen Geschichte hätte ich gerne noch mehr gelesen, als in dem Buch vorkommt.

Ich fand das Buch durchaus interessant. Wer hier eine ausführliche Selensky-Biografie erwartet, wird möglicherweise etwas enttäuscht. Es geht zwar auch immer mal wieder um die früheren Jahre, aber meistens doch eher um die letzten vier beziehungsweise zwei von Selensky.

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