
Im Dezember 2022 ist das knapp 130-seitige Taschenbuch „Der Krieg gegen die Ukraine – Hintergründe, Ereignisse, Folgen“ von Gwendolyn Sasse erschienen. Darin erklärt die Osteuropa-Expertin in Kürze alles, was man grob um Verständnis des Krieges, den Russland am 24. Februar vom Zaun gebrochen hat, wissen muss.
Ihr Buch teilt sich grob in drei Teile. Zuerst erzählt sie viel über die Ukraine, über dessen Unabhängigkeitsbestrebungen, die Vielfalt der Regionen, die Proteste. Sie beschreibt die Geschichte des Landes, auch der Halbinsel Krim, von den 90er Jahren bis heute.
Ein weiteres kurzes Kapitel widmet sie Russland. Denn richtigerweise ist dieser Krieg in der Ukraine nicht zu verstehen, wenn man rudimentär darüber Bescheid weiß, was sich seit Putin und ein wenig auch davor in Russland so getan hat. Sie schreibt von den gefälschten Wahlen, der Einschränkung der Pressefreiheit, der gefühlten Bedrohung durch die NATO.
Im dritten Teil geht es dann um den Angriffskrieg vom 24. Februar und seine Folgen. Das Buch hat sie Ende Juli beendet, gibt aber doch schon sehr informative und wichtige Punkte des Krieges wieder. Sie erzählt erst, wie durch die Krim-Annexion erst der Boden für den darauf kommenden Krieg im Donbas gelegt wurde, der letzten Endes in dem großen Angriffskrieg mündete.
Immer wieder erwähnt sie auch interessante Umfrageergebnisse. Etwa, dass im Donbas 2019 Bewohner des von Russland kontrollierten Teils 30 Prozent entweder einmal im Monat bzw. einmal in sechs Monaten auf die andere Seite gehen. Die Bewohner des Donbas, der von Kiew kontrolliert wird, bleiben meistens auf ihrer Seite. 90 Prozent gaben an, nie auf die andere Seite zu gehen.
Gwendolyn Sasse gibt in diesem – zugegebenermaßen recht akademisch geschriebenen – Buch einen guten Überblick. Für Neulinge auf dem Gebiet auf jeden Fall ein guter Einstieg.
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